Inzwischen ist mein Elektronikbastelplatz schon ziemlich gut eingerichtet und aufgeräumt, was bei mir schon eine Seltenheit ist. Über den Arbeitsplatz werde ich bei Gelegenheit an anderer Stelle berichten und entsprechende Fotos anhängen.
Bei meinen bescheidenen Elektronikgehversuchen fiel mir der Rauch des verdampfenden Flussmittels im Lot unangenehm auf. Neben der Vermutung, dass diese Dämpfe gar nicht gesund sein können, hatte ich nach einigen Stunden Bastelei manchmal richtig Kopfschmerzen. Also reifte der Plan eine Lötdampfabsaugung zu bauen.
Um meine Improvisationswut einzudämmen, welche doch nicht selten zu Fehlversuchen oder zumindest zu unansehnlichen Ergebnissen führt, steht am Beginn des Projektes wieder einmal eine Aufstellung des Sollzustandes - eine Beschreibung der Eigenschaften und Ausstattungen des Gerätes.
Die Anlage soll:
Wie meistens war auch hier zwischen Theorie und Praxis ein kleiner Unterschied.
Es zeigte sich, dass der ausgemusterte Föhn doch in seiner Lautstärke etwas zu dick auftrug. Daher wurde nochmals die Restekiste durchforstet, und ein PC-Lüfter entdeckt. mittels Klebeband an die Rohrkonstruktion geklebt ergab sich eine nahezu perfekte Luftansaugung bei wirklich sehr geringem Betriebsgeräusch. Der Lüfter erforderte eine 12Volt Gleichspannung. Diese wurde mit einem Festspannungsregler bewerkstelligt. Auf eine Drehzahlregelung konnte verzichtet werden.
Der Versuch, die Lötkolbenhalterung als Spule für einen Induktiven Näherungsschalter zu verwenden, erwies sich leider als Irrweg. Zwar ist ein Schalten auf diese Weise möglich, der Schaltungsaufwand übersteigt aber den in Kauf genommenen Aufwand.
Daher klebte ich einen LRD-Widerstand in die Lötkolbenhalterung. Eine Schaltstufe mit einer Darlingtonschaltung setzt die Beleuchtungsänderung in der Halterung bei Entnahme des Lötkolbens mittels eines Relais um, und schaltet den Lüfter ein.
Der Mechanische Aufbau war recht einfach. Das Netzteil fand neben dem Trafo Platz, die Schaltstufe unter der Lötkobenhalterung.
Die Drahtspirale der Lötkolbenhalterung wird als Leitung für den LDR verwendet. Eine zweite Leitung wurde zur Vermeidung von Überhitzung frei zugeführt.
Das Gleichrichten der 18V Wechselspannung übernimmt ein Gleichrichter. Es folgt der ELKO zur Glättung. Die Reglerschaltung ist um den
Festspannungsregler TS7812 aufgebaut. Nicht verzichten sollte man auf die Freilaufdiode. Sie verhindert, dass der Regler bei einer gegengerichteten Spannung zerstört
wird.
Die Schaltstufe ist eine einfache Sache. Der LDR wirkt mit dem 330k Widerstand als Basiswiderstand und bildet mit dem 47k Widerstand einen Spannungsteiler. Sinkt der Widerstandswert des LDR so steuert der Transistor durch. Zusammen mit dem 2N3019 bildet dieser eine Darlingtonschaltung. Steuert dieses Schaltung durch, so zieht das Relais an, und der Motor läuft.
Sie Rohrleitung wurde aus Abflussrohren mit Ø40 und 50mm zusammengesteckt. Mit diversen Winkelstücken kann ein flexibler Aufbau erreicht werden. Die Verbindung mit dem Lüfter erfolgte mit Gewebeklebeband - nicht sehr schön, aber es funktioniert.
Die Absaugung ist ein Pluspunkt in der Arbeitsplatzausstattung, den ich nicht mehr missen möchte. Sie macht dem Einatmen der giftigen Dämpfe ein Ende, und brachte einige Erfolgserlebnisse während der Bauphase.
Trotzdem muss hier nochmals darauf hingewiesen werden, dass bei der Arbeit mit 230V Netzspannung größte Vorsicht geboten ist.