Kurzwellenempfänger

Nachdem ich mich über Monate ausschließlich mit dem Funktionsmodellbau beschäftigt hatte, und ich mir bei der Zündung meines Modellmotors DAMPFI09 die Zähne ausgebissen hatte, drohte eine Motivationskrise. Ein Erfolgserlebnis musste her. Und da ich schon längere Zeit die Elektronik vernachlässigt hatte, sollte es diesmal wieder ein Lötprojekt werden.

Die Schaltung

Vorweg darf ich mich bei den diversen Internetpostern bedanken, da sie die für mich notwendigen Grundlagen für den Bau des Empfängers lieferten. Gleichzeitig gestehe ich, dass mein Wissen in Sachen Empfängerbau nicht ausreichen würde, um eine solche Schaltung selbst zu entwickeln. Daher suche ich nach passenden Schaltungen, versuche diese zu verstehen, und passe sie für meine Bedürfnisse an - Klauen mit den Augen sozusagen.

Die gesamte Schaltung kann in zwei Teile unterteilt werden. Einerseits der HF-Teil mit Antenne, Schwingkreis und Demodulation, und andererseits der NF-Teil bestehend aus dem Audioverstärker und Lautsprecher. Der Schaltplan wurde mittels LTSpice erstellt. Da dieses Programm keine Potis kennt, sind hier jeweils bei den Bauelementen C2, Q7, und R9  Spannungsteiler eingezeichnet. Der Kondensator C8 stellt den Drehkondensator dar.

 

Hochfrequenzteil

Die Schaltung ist von der Seite von Burkhard KAINKA ( http://www.b-kainka.de/bastel0.htm) entnommen. Dort gibt es eine Unmenge an Bastelanregungen. Stefan Bion hat diesen Entwurf abgewandelt, und ich hab sie mit den Augen geklaut.

Das HF-Signal erregt von der Antenne kommend, den angeführten Schwingkreis. Die Spule wurde aus 0.4mm Cu auf einen Spulenkörper 8mm mit 25 Windungen gewickelt. Die Anzapfung erfolgt bei Windung 5. Die zwei PNP-Transistoren arbeiten als Differenzverstärker und liefern die einstellbare Rückkopplung. Eine Besonderheit stellt die Feinabstimmung mittels PNP-Transistor als Kapazitätsdione dar.

Das Signal wird in der auf den Schwingkreis folgenden Transistorstufe verstärkt und demoduliert.

Niederfrequenzteil

Auch diese Schaltung erfolgte nach der oben genannten Vorlage. Ein kleiner Gegentaktverstärker treibt einen 8 Ohm Lautsprecher. Die Lautstärke ist ausreichend, und auch die Klangqualität ist annehmbar. Dieser einfache Aufbau kann natürlich nicht mit einer HiFi-Anlage konkurrieren, aber die Ergebnisse sind schon beeindruckend.

Mechanik und Drumherum

Ursprünglich baute ich die gesamte Schaltung auf eine Streifenrasterplatine. Vom Ergebnis angespornt, musste das kleine Ding natürlich in eine passende Verpackung. Diese war mit einem alten CB-Funk S-Meter gefunden. Die Öffnungen an der Front- und Rückseite wurden mit einer Platine verschlossen, und die entsprechenden Bohrungen neu gebohrt. Die Platine mit der aufgebauten Schaltung wurde lediglich in das Gehäuse gelegt, und seitlich gegen Verrutschen gesichert. Eine Beschriftung der Regler fehlt noch. Mittig befindet sich der Drehkondensator, links die Rückkopplung und rechts die Feineinstellung. der kleine Regler unten Mitte dient zur Lautstärkenregulierung. An der Rückseite befinden sich die Anschlüsse für die Versorgungsspannung und die Antenne.

Der Lautsprecher wurde auf die Abdeckung geschraubt.

Als Antenne dient lediglich ein Draht mit 150cm Länge.

Hinweise

Der Aufbau auf Streifenrasterplatine klappt problemlos. Die Bedenken hinsichtlich störender Kapazitäten wirkten sich nicht merkbar aus. Alle Bauteile stammen aus diversen Elektronikgeräten (Bildschirm, Funkgerät, Radio,..) vom Schrott. Mit Hilfe des Internet lassen sich die Datenblätter leicht finden. Leichter wäre natürlich eine Bestellung eines Bausatzes. Der Nachbau mit Gebrauchtteilen macht aber ungemein mehr Spaß, ist aber auch herausfordernder. 

Eine Überprüfung des möglichen Frequenzumfanges steht noch aus, aber ich bin zur Erkenntnis gelangt, dass diverses Radiosender aus China eine wesentlich bessere Musikauswahl als unsere heimischen aufweisen..ggggg