Brünieren mit Hausmitteln

Immer wieder stellt sich das Problem der Oberflächenbehandlung. Lackieren ist oft nicht passend, Pulverbeschichten ziemlich aufwendig, und galvanische Veredelung auch nicht einfach mal so machbar. 

Neben dem optischen Zweck sollte natürlich ein Korrosionsschutz erreicht werden. Brünieren ist da eine nicht nur optisch sehr ansprechende Lösung. Edelstähle lassen sich nicht ganz so einfach behandeln, da sich beim Brünieren eine Oxidschicht bildet, welche den gemeinen Rost abhält. Diese Oxidschicht ist einfach ausgedrückt ein Edelrost. Dabei kommen einige Verfahren in Betracht. Für den Hobbybereich wird es wohl meist bei der Streich- oder Tauchbrünierung bleiben. Entsprechende Mittel werden natürlich auch angeboten, nur haben diese meist den Nachteil, dass sie der Umwelt alles andere als zuträglich sind, und eine Entsorgung nicht so einfach ist.

Aber es geht auch anderes. 

Essig oder Kaffee?

Ich muss zugeben, dass ich diese zwei Möglichkeiten Anfangs für einen Scherz gehalten hab. Trotzdem ließ ich mich auf einen Versuch ein. Der erste Schritt sollte mit dem Kaffee gemacht werden.

Entscheidend ist bei allen Brünierungsverfahren, dass die Bauteile gründlich entfettet werden. Sonst gibts hässliche Flecken.

Ich verwendete einen richtig guten (im wahrsten Sinne des Wortes :-) ) Bohnenkaffee. Für ungefähr 3/4 Liter nahm ich ca.7 Esslöffel Kaffeepulver. Das kochend heisse Wasser darübergeleert die Bauteile (Schwungräder) reingelegt und dem Kaffee 22 Stunden Zeit gelassen. Das Ergebnis ist ein schönes dunkles Grau. 

Das Ausgangsmaterial ist wohl entscheidend für die Färbung. Die Schwungräder wurden aus Rohlingen für Bremsscheiben gefertigt, und neigten sehr stark zum Rosten.

Nach dem Kaffeekränzchen spühlte ich die Bauteile gründlich mit Wasser ab, und ölte sie dann mit Ballistol ein. 

Alles Essig?

Dieses Mittel hab ich noch nicht ausprobiert. Selbstverständlich wird beim nächsten Versuch hier darüber berichtet.

Schlussbemerkung

In Zukunft werde ich öfters auf diese einfachen Möglichkeiten zurückgreifen. Für eine genau vorhersehbare Färbung müssten Versuchsreihen am gleichen Werkstoff durchgeführt werden. Mich beeindruckt vor allem die chemikalienfreie Möglichkeit.