Passgenaue Bohrungen - Kanonenbohrer

Immer wieder ist es notwendig passgenaue Bohrungen herzustellen. Gleitlager und Zylinder verlangen nach zentrischen, und natürlich maßhaltigen Bohrungen. Mit herkömmlichen Spiralbohrern kommt man da schnell an die Grenzen. Dabei gibt es ein einfaches, althergebrachtes Werkzeug dafür. Auch unserer Vorväter standen vor diesen Fertigungsproblemen und haben eine Lösung gefunden - den Kanonenbohrer.

 

Wie der Name schon sagt, können damit gerade, passgenaue und auch tiefe Bohrungen - eben auch Kanonenrohrer - hergestellt werden.

 

Die Idee ist ein Bohrer, der nur mit einer Schneide arbeitet, und 50% des Umfanges als Führung verwendet. Dadurch zentriert sich der Bohrer selbst. Nachteilig ist die fehlende Spiralnut. Daher ist ein oftmaliges Herausziehen des Bohrers notwendig um die Späne abzuführen.

Als Basis dient ein Silberstahl mit entsprechendem Durchmesser. Der Halbmesser wird abgefräst oder geschliffen und stirnseitig auf 45° angeschliffen. Anschließend kirschrot erhitzt und in Wasser abgeschreckt ist daraus ein Kanonenbohrer entstanden. Nun noch mit einem Stein die Schneide nachgeschärft und es kann losgehen. Natürlich sollte vorgebohrt werden.

 

Der Bohrer ist rasch hergestellt und erlaubt tatsächlich die Herstellung sehr exakter Passbohrungen.