Die Sache mit der Geduld

Es kann sein, dass ich ein besonders ungeduldiger Mensch bin. Vielleicht geht es nur mir so, aber es gibt Tage, da bräuchte ich fast 30 Stunden oder mehr, um alle Vorhaben unterzubringen. Da dreht sich das Hamsterrad dann schneller und schneller, und gelegentlich fällt mir sogar auf, dass ich ungemein hektisch durch den Tag rase.

Und die paar Jahre Lebenserfahrung haben mich gelehrt, dass genau in solchen Momenten eigenlich die Notbremse zu ziehen wäre. Die nervöse Arbeitsweise, das schnelle Herumgefummle führt IMMER zu Fehlern, Ausschuss und Frustration. Da arbeitet man Tage an einem Werkstück, und dann kann es plötzlich nicht mehr schnell genug gehen. Vorrichtung für ein genaues Einspannen? - Nein keine Zeit...das sparen wir uns. Und BUMMS ist es geschen. Das gute Stück im Eimer, und alles war umsonst.

 

Dabei ist es gar nicht so schwer. Einfach mal STOP zwei Schritte geistig auf die Seite machen und kurz hinschauen, was da so läuft. Wir haben ja nicht zu wenig Zeit. Wir nehmen uns für die einzelnen Dinge einfach zu wenig!!

Bewusst Freiräume schaffen! Das ist des Rätzels Lösung!

Wenn das nur so einfach wäre. Was den Funktionsmodellbau angeht, hab ich vielleicht einen Weg gefunden. Ich zeichne von jedem Werkstück zuerst Werkstattzeichnungen und fertige danach das Einzelteil. Dabei hab ich aufgehört, mir Zeitpläne zu erstellen. Außerdem zwinge ich mich dazu, jeden Fertigungsschritt an den Maschinen genau durchzudenken. (geistig mal 2 Schritte zur Seite)

Und siehe da, die Qualität der Werkstücke steigt, und das Hobby macht mehr Spass

Ich betrachte das als eine Art Therapie. Vielleicht gelingt es mir ja irgenwann auch in anderen Lebensbereichen nicht so dahin zu rasen - weniger mit- als aufzunehmen....Wer weiß?

 

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